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30.08.2016   Wir sind in Kalifornien! Heute haben wir einen Park mit den Redwoods Rot-Zedern besucht. Wieder mal in Gefahr gewesen, Nackenstarre zu bekommen...


Eastside Trail im Rainier Nationalpark und Reise gen Süden...  25.08.2016

Bevor wir wieder längere Fahrtstrecken zu bewältigen haben, wollten wir nochmals unsere Beine bewegen. Hans hatte sich den Eastside Trail ausgesucht, der vom dem von uns schon besuchten alten Waldbestand namens "Old Patriarch Grove" abzweigt. Also war auch nochmals Nackengymnastik (Bäume gucken) angesagt.

 

Ich war froh, im Schatten der alten bis uralten Bäume unterwegs zu sein. Die Sonne zeigte sich in den vergangenen Tagen erbarmungslos und brannte jedes Wölkchen weg. Durchschnittlich hatten wir so um die 35 Grad, die am späten Vormittag erreicht waren. Spätestens dann "brannte in uns" buchstäblich der Wunsch nach Abkühlung.

 

Diesmal <aber ließ Hans alle Pools und Rinnsale am Wegesrand links liegen. Göttergatte war wieder auf dem Run. Mir war das Tempo zu schnell, denn längs des Weges lockten viele Huckleberries. Manchmal zwar sauer, aber immerhin bedeuteten sie Vitamine. Wenn dann der unüberhörbare Ruf "Petraaaa" aus dem Wald ertönte, setzte ich mich für ein paar Hundert Meter in einen Ehefrauengalopp, nur um dann wieder an irgendeinem Huckleberry-Busch kleben zu bleiben. Was kann ich dafür, dass einem diese Beeren buchstäblich in den Mund wachsen?

 

Nach ca. 2 Stunden waren wir wieder zurück in der Nähe des Ausgangspunktes und es war Badehosen-Zeit. Es hätte mich nicht gewundert, wenn das Wasser bei unserem Eintreten gezischt hätte, so erhitzt waren wir.

 

Danach folgte ein kurzes Mittagsschläfchen (Powernap) und dann ging es Richtung Süden. Ziel war die Gemeinde Randle. Dort gab es eine Rangerstelle, die uns über die Forststraße FR 25, die alles durch den Wald namens "Pinchot Gifford National Forest" führt, Auskunft geben konnte. Diese Straße ist eine gute Abkürzung in Richtung Columbiafluss. Allerdings war es nicht sicher, ob die Straße aufgrund von Winterstürmen und nachfolgendem Baumbruch nicht noch gesperrt ist. Nein, ist sie nicht, sagen uns die Experten vom Forestry Service.

 

Die Straße ist durchgeteert, allerdings gibt es immer wieder Schlaglöcher und Abbrüche und so ist ein Tempo zwischen 40 und 50 Stundenkilometer angesagt. Zeitlich sind wir gut im Limit und so machen wir einen Abstecher zu einem Aussichtspunkt auf den Mount St. Helens. Dieser Vulkan ist 1980 zuletzt ausgebrochen, wobei es bei dieser Eruption einen Teil des Berges auf seiner NW-Seite buchstäblich in die Luft geblasen hat. Eine Schautafel schildert die Erlebnisse eines Campers, der zum Ausbruchszeitpunkt genau an der gleichen Stelle wie wir gestanden hat und das Szenario erlebte. Seiner schnellen Reaktion, die sofortige Flucht ins Auto und die Entfernung von den tödlichen Staub- und Steinwolken bedeutete, war es zu verdanken, dass er sein Leben und das seiner Familie retten konnte. Welche dramatischen Augenblicke!

Einige Kilometer weiter haben wir an einem Ausblick unseren optimalen Picknick- und Übernachtungsplatz gefunden. Der Vulkan St. Helens in Sonnenuntergang-Stimmung - echt romantisch.

 

 

 

Die 1.400 Höhenmeter zum Camp Muir stecken immer noch in den Knochen bzw. Knien. Es sind mittlerweile doch ganz schöne Regenerationsphasen nötig. War es zu viel? Irgendwie haben wir Beide das Gefühl, doch noch mehr auf unsere Ressourcen achten zu müssen. Nicht nur die Blätter der Ahornbäume, die sich langsam rot und gelb verfärben, sagen es uns: Wir sind wohl im Herbst unseres Lebens angelandet. Die Sanduhr läuft...

Hier eine typische Pose der letzten Tage:


Die "Columbia River Gorge"    26.08.2016

Die Bezeichnung, zwar richtig, habe ich in Anführungszeichen gesetzt, weil der schöne Teil entlang der alten Straße Nr. 30 an dem aufgestauten Columbia-Fluß entlang führt. Nichts mit Schlucht, sondern der Columbia-Fluß ist hier ein Stausee. Dafür gibt es aber in den Taleinschnitten Dutzende von Wasserfällen.

 

Wir haben zuerst den Oneonta-Wasserfall besucht, weil er im Anmarsch interessant war. Zugegeben, man sollte nicht um die Mittagszeit in diese kleine Schlucht einsteigen. Erstmal ist Parkplatzsuche angesagt und dann Kraxelei um alle nicht-motorisch Begabten herum, die sich an aufgestauten Stammtürmen schwer tun, um zum Wasserfall zu kommen. Die Bilder sind aber nicht schlecht geworden...

Der Typi ist jetzt zwar nicht gerade mein "Männertyp", aber zusammen mit dem Oneonta-Wasserfall ein netter Schnappschuss...

Eagle Creek Trail .... 27.08.2016

Nächste Empfehlung: Der Eagle Creek Trail (Adlerweg) in einem Seitental des Colorado Flusses. Adler haben wir gesehen, allerdings mehr in den Lüften und das Geschrei der Jungen in ihrem Nest tönte weithin. Auch kein Wunder. In der Nähe gab es mehrere Hatcheries, das sind Aufzuchtstationen für Jungfische und auf diese hatten es die Adler abgesehen.

 

Der Beginn war schon erfreulich. Die Parkplatzgebühr wurde uns erlassen, da wir im Besitz einer Jahreskarte für die Nationalparks sind. Zufriedenes Grinsen bei Hans...

 

Wir sind so ungefähr 8 km in die Schlucht hineingewandert. Alles schön im Schatten. Der Weg führte am Berghang entlang in die Schlucht hinein. Schon am frühen Morgen kamen uns viele Hiker entgegen, die auf dem Pacific Crest Trail unterwegs sind. Das ist ein Fernwanderweg an der Westküste der USA, der sich über fast 4.300 km von der Grenze zu Kanada bis nach San Diego im Süden von Kalifornien erstreckt.

 

Uns zog es nach der Entdeckertour in der Schlucht ins kühle Naß des Eagle Creek. Die Mädels auf dem Stamm waren ganz schön mutig. Der Stamm war recht naß und daher rutschig. Allerdings war das Wasser im sogenannten Punchbowl tief genug zum Hinunterspringen oder auch -fallen....

 

Am Ende des Weges gab es dann eine Brombeerschlacht. Mann, so viele reife Beeren auf einmal habe ich noch nicht gehabt. Egal - ob zerkratzte Beine hinterher. Futter ist wichtiger.

Etwas Romantik ... Timberline Lodge am Mt. Hood     28.08.2016

Zuerst einmal Mt. Hood, unser nächstes Ziel im Vulkanland, im Sonnenaufgang von seiner Nordseite:

Wieder mal zur rechten Zeit am rechten Ort: Wir haben morgens die Timberline Lodge aufgesucht und ... es fand gerade eine Hochzeit zwischen einem Major der Infanterie und seiner Auserwählten statt. Natürlich kitschig im Hollywood-Stil. Aber Frauen lieben das ja....

Heidi, der Hotelhund der Timberline Lodge, darf nicht unerwähnt bleiben. Es lebe die Schweiz! Heidi ist gerademal 10 Monate alt, hat irregroße Pfoten und ließ sich bereitwillig knuddeln.

 

Die Besteigung des Mt. Hood haben wir aus unserem Plan gestrichen. Wir sind zu spät dran. Die Gletscher sind soweit herabgetaut, dass sich jetzt tiefe Spalten aufgetan haben. Die richtige Saison wäre bis max. Mitte Juli gewesen. Wir haben abends dann noch einen Aufstieg bis zur Seilbahn-Mittelstation gemacht (300 Hm) und dabei zwei US-Amerikaner aus Portland/Oregon getroffen. Sie waren bis zu einem Bergrücken namens "Hogsback" (übersetzt vielleicht "Schweinerücken") aufgestiegen und erzählten davon, dass ständig Steine herunterpolterten. Das waren für Hans Argumente genug - nein, das machen wir nicht.

 

Der Aufstieg hat sich gelohnt. Die Sicht auf die vielen Täler und Wälder und ein wunderschönes Glühen am Himmer waren der Dank für die kleine Wanderung.

Die letzten Bilder sind aus der Timberline Lodge:


Am Crater Lake ... 29.08.2016

Nun sind wir schon auf einem Landstrich im Westen unterwegs, an dem sich unzählige Vulkane (Mt. Rainier, Mt. Adams, Mt. St. Helens, Mt. Hood, Lassen Peak) reihen. Entlang der Straße sieht man alte Lavafelder. Und da darf der Besuch des Crater-Lakes, der vor vielen Tausend Jahren nach der Eruption des Vulkans Mt. Mazama, entstanden ist, nicht fehlen. Der Crater Lake ist der zweittiefste See Nordamerikas mit 594 m. Die Caldera des Vulkans hat sich mit Regen- und Schneeschmelzwasser gefüllt. Das Wasser ist sehr klar und hat lt. Beschreibungen eine ausgezeichnete Qualität. Der See verfügt über keinen Zu- und Abfluss.

 

Die Vulkane sind im Bereich der Kaskadenkette, die von Washington bis nach Kalifornien hinein reicht, angeordnet. Die vulkanischen Aktivitäten entstanden und entstehen heute noch dadurch, dass die Pazifische Platte, die fast den gesamten Teil des pazifischen Ozeangrundes bildet, in Nordwest-Richtung mit ca. 10 cm pro Jahr driftet. Dadurch entfernt sie sich, grob gesehen, von der Nordamerikanischen Kontinentalplatte, und ein Riftgraben zwischen den beiden Platten öffnet sich immer weiter.

 

Die Plattentektonik, also die ständige Bewegung der Platten, bewirkt unter anderem, dass manche Vulkane nicht ruhen. Die letzten Eruptionen waren 1980 am Mt. St. Helens/Oregon und 1917 am Lassen Peak in Kalifornien. 2004 gab es Lavaströme am Mt. St. Helens.

Am Smith River - auf dem Weg nach Crescent City    30.08.2016

Nach dem Crater-Lake durchqueren wir eine halbwüstenartige Landschaft. Das Gras der Weiden ist völlig verdörrt. Die Kühe fressen buchstäblich Stroh. Überall wird auf die extrem hohe Feuergefahr hingewiesen. Über den Bergen sieht man auch schon eine Rauchglocke. Wir freuen uns, als wir im Gebiet des Smith River wieder grün sehen.

 

Man kann nicht einfach an dem Smith River vorbeifahren, ohne mal das Wasser getestet zu haben. Der Thermometer im Fahrzeug zeigt wieder deutlich über 30 Grad. Also ab ins Wasser.

 

Auf einem botanischen Weg (Darlington Trail) sind wir dann auf diese fleischfressenden Pflanzen namens Darlingtonia oder Kobralilie gestoßen. Diese Pflanzen fallen durch ihren langen Trichter auf. Fliegen und andere Insekten, die, angelockt durch Duftstoffe, in den Trichter geraten, finden ihren Weg nicht mehr hinaus und werden von der Pflanze verdaut.

Es gab auch viele Coffeeberry-Büsche, zu dt. Jojoba-Strauch. Die kirschartigen Beeren werden gerne von Bären verzehrt. Der Samen der Jojoba-Büsche enthält ein Wachs, das in der Kosmetikindustrie verwendet wird.

In den Redwoods.... 30.08.2016

Die Küsten-Redwoods (Coast Redwoods) sind eine spezielle Art von Nadelbäumen, die nicht mit den Rotzedern (Western Red Cedar) oder den Sequoias anderer Wälder zu verwechseln sind. Sie haben keine lebensbaumähnlichen Nadeln. Das Bild zeigt unter A eine Große Sequoia, die einem übergroßen Lebensbaum gleicht. Die Zapfen sind auch entsprechend groß. B zeigt die Nadeln und die verhältnismäßig kleinen Zapfen einer Küsten-Redwood.

Mehrere Schutzgebiete beherbergen diese Küsten-Redwoods (Redwood National und State Park, Jedediah Smith Redwoods State Park, Prairie Creek Redwoods State Park). Sie befinden sich alle im Nordwesten Kaliforniens am Pazifik. Hier haben sie optimale Wachstumsbedingungen, besonders dann, wenn vom Meer der Nebel über das Land zieht und sich an den Ästen der Redwoods Feuchtigkeit niederschlägt.

 

Die Redwoods waren einmal sehr verbreitet, sind aber dann im 19. Jahrhundert massiv der Holzindustrie zum Opfer gefallen. Gerade zu Zeiten des kalifornischen Goldrausches wurde viel Holz geschlagen. Nur noch 5 % der ehemaligen Bestände sind heute noch übrig.


Ruhetag mit Birding .... 01.09.2016

Gestern  hatten wir unsere Muskeln bei einem 13 km-Jogging durch die Redwoods (Prairie Creek Redwood State Park) strapaziert. Dabei war auch Köpfchen gefragt, weil man neben dem "Bäumegucken" auch "Bodengucken" musste, da der Weg von Wurzeln bewachsen war.

Birding, sprich Vögel beobachten, war da schon weitaus geruhsamer. Wenn.... da nicht diese schlechten Pfade gewesen wären, die uns zerkratzte Beine einbrachten und zusätzliche Lauf-km bedeuteten.

Wir sind in den Tolowa Küstenpark nördlich von Crescent City gefahren. Glücklicherweise trafen wir einen Bediensteten des State Parks, der uns mit einer detaillierteren Karte versorgte und uns verschiedene Punkte angab, wo wir Marschvögel beobachten konnten. Dann ging es los. Erst einmal war es etwas ernüchternd, da die Sicht auf die Lagunen selten frei war. Fischadler und Komorane waren die Ausbeute, die wir auf Bäumen betrachten konnten.

Am Umkehrpunkt unserer 6 km-Runde haben wir dann Silberreiher gesehen, was uns dann mehr befriedigte. Danach bereiteten wir einen leckeren Salat zu und machten, wie es sich für einen Ruhetag gehört, ein ausgedehntes Nickerchen...

 Zum Schluss noch ein Video eines Spechtes, den wir vom Parkplatz aus beobachten konnten