Beim Anklicken des Symbols Vollformat öffnet sich die Karte in besserer Auflösung in Google Maps.

 

Route von Graaff Reinet bis zum Baviaanskloof:

 

A = Graaff Reinet
B = Addo Elephant National Park
C = Uitenhage (Standort eines VW-Werkes)
D = Patensie - Eingang zum Baviaanskloof Schluchtensysten

E = Studtis in Baviaanskloof
F = Uitspan Guestfarm and Camping Park

 

3. März 2021  Weiteres Exploren im Camdeboo Park - Der Eerstefontein Trail

 

Statt vieler Worte ein Bilderbogen zu unserer Wanderung auf dem Eerstefontein Trail.

 

3. und 4.03.2021   Bilder aus dem Addo-Elefanten-Nationalpark

 

Jetzt kommt nur Elefantöses ....

 

 

Und Tschüss mit Elefantösem...

 

 

Noch etwas Tierisches ...

 

Bavianskloof - ein Naturwunder

 

Immer wieder haben wir es gehört: "Fahrt doch durch den Baviaanskloof - ihr habt doch das richtige Fahrzeug dafür!"

 

Stimmt schon, aber so ein 4x4 - Gefährt fährt sich ja nicht von alleine. Da gehört noch ein Zweibeiner dazu, der sich das auch zutraut. Denn wie unsere Erfahrung gezeigt hat, sollte man im Baviaanskloof nicht allzu viele Gedanken daran verschwenden, was ist, wenn plötzlich Gegenverkehr kommt. Denn dann kann es an manchen Ecken echt heikel werden, da nicht überall Ausweichplatz vorhanden ist.  Die Durchfahrt des Baviaanskloof ist garantiert ein Schottertrail, der nur von Erfahrenen befahren werden sollte, denn manche Stellen sind schon technisch anfordernd. Also frisch, frei, weg und voran!

 

Belohnt wurden wir mit einem um die 70 km langen Schluchtensystem, einigen Pässen, faszinierenden Tiefblicken und Bergpassagen, die wir mit dankbarem Blick nach "oben" wegen ausgegliebenem Gegenverkehr belohnten. 

Nix ist unmöglich - es geht auch im Wasser durch Schilftunnel und es musste auch mal ein dicker Ast für die Passage von FRAU bei Seite gedrückt werden. Das auf der Übersichtstafel angedeutete Tempo von um die 15 Stundenkilometer spricht auch für sich.

Auch das Bushcamp Rooihoek ist basic und naturnah mit Trockentoilette. Zum Abkühlen muss man den aufgestauten Fluss besuchen - genügend Trinkwasser sollte man on board haben. Aber es hat eben seine eigene Romantik, die wir tief in uns aufnehmen. Abends gab es glutrote Schluchtwände, die ihre Hitze abgeben und Affenbesuche (auch kurz im Auto, so dass ich hurtig vom Dachzelt hinunterspringen musste und die Affen vertrieb).

 

 

 

Und schon geht es los....

 

Hilfe - Wo geht es da durch?

Aha, jetzt wird die Durchfahrt eindeutiger!

 

Schön, wenn man ein Fahrzeug vor sich hat und wenn der Fahrer sich auch noch erkundigt, ob alles ok ist. Der Baviaans schweißt seine Befahrer zu einer kleinen Schicksalsgemeinschaft zusammen.
Allerdings hat uns unser Vorreiter uns dann nach vorne gewunken, als eine lange , schwierige Abfahrt nahte....

 

 

Ein Treffen am frühen Morgen mit Hazel und Steve im Rooihoek Bushcamp.

 

Uitspan - süßer  Campingplatz  im Baviaanskloof

 

Wenn man Auskünfte einholen will, wohin geht man dann wohl?

Richtig, entweder in den nächsten Pub oder eine Bar oder wie hier in Südafrika in einen "Padstall oder Farmstall". Das sind kleine Imbisse, die neben dem Verkauf von lokalen Erzeugnissen auch eine Bewirtung haben. Und unsere Erfahrung zeigt: Der Magen kommt bei der meist liebevoll zubereiteten Mahlzeit nicht schlecht weg. Nebenbei kann man dann die Einkehr als Infobörse nutzen, denn die Locals wissen ja am besten, wo man wandern kann oder sein nächstes Nachtlager aufschlagen kann.

 

Wir hören, dass die Waterkloof auf der nächsten Farm zu einem schattigen Gang einlädt und dass es sich bei Nico auf der Uitspan-Farm romantisch stehen lässt. Da hat sich doch der Halt allemal gelohnt.

Bild aus der Waterkloof:

 

 

 

Baviaans ist das Afrikaans-Wort für Paviane. Die sind auch nicht zu überhören...

 

 

Nächster Anlaufpunkt - die Uitspan-Farm von Nico Smith. Uitspan bedeutet Ausspanne. Früher haben hier die Ochsengespanne mit ihren Wagenladungen angehalten und man hat den Tieren eine Erholung von den Strapazen der Schluchtdurchquerung gegönnt.

 

Nico betreibt seine Viehwirtschaft nur noch als Nebeneinkunft und verdient hauptsächlich an seinen Urlaubsgästen.

 

 

Kloofing wie es hier heißt oder auf englisch Canyoning macht Spaß und trifft meinen persönlichen Stil, kleine würzige Abenteuer zu erleben, die ein bisschen Kraxeln erfordern. Eigentlich bedeutet Canyoning auch, dass man Wasserfälle hinunterspringt. Die gab es in dem farmeigenen Canyon von Niko nun nicht. Stattdessen hat Niko aber eine sogenannte "fuffyslide" selbst gebaut. Von ca. 10 Meter Höhe schwingt man sich von einer Plattform über seinen eigenen "dam", wo man dann den Abgang ins Wasser nicht verpassen sollte. Das war dann der Ersatz für den Wasserfall-Sprung. Beim ersten Mal mit Herz in der Hose inbegriffen. Beim zweiten Mal dann mit Spaß. Zugegeben die B-Note des Sprunges lässt zu wünschen übrig...

 

 

Ein anderes "Ausspannen" ...

 

2. Teil der Südafrika-Route im März 2021::

 

A = Uitspan Guestfarm im Baviaanskloof
B = De Rust und die Meiningspoort-Schlucht
C = Ooudtshorn - Zentrum der Straußenzucht
D = Swartberg-Pass
E = Prince Albert am Swartberg
F = Touws River an N2
G = Op die Berg - Kreuzung zur Einfahrt in das Cederberg Wilderness Gebiet
H = Sanddrif Campingplatz in den Cederbergen
I = Clanwilliam (Zentrum für Rooibush Anbau)
J = Goegap Nature Reserve bei Springbok

Straußenzucht - daran scheiden sich die Geister

 

Als wir auf unserer Weiterfahrt bei dem kleinen Örtchen "De Rust" einen Kaffeestopp einlegten, sahen wir zum ersten Mal Straußenfarmen. 50 und mehr Strauße eingepfercht auf einem Gelände ohne Gras und ohne Schatten - uns erschien das als Tierquälerei und es erinnerte uns an Hühnerfarmen mit Massentierhaltung. Hmmm.... Der Anblick war Grund für eine kontroverses Paargespräch und endete mit der beiderseitigen Einstellung: Nein, wir kaufen keine Straußenprodukte und das Straußenschnitzel wurde auch vom Tagesplan gestrichen.

 

 

Die Straußenbarone, Eigentumer der Straußenfarmen, haben sich früher eine goldene Nase verdient. Wer möchte heute noch einen Straußen-Staub-Wedel?

 

meiringspoort und Swartbergpass

 

Die Wollindustrie ist eigentlich eher im Nordosten in der Karoo um Aberdeen angesiedelt. Aber auch hier, in der Kleinen Karoo, sieht man Angoraziegen auf den oft dürftigen Weiden. In Graaf Reinet habe ich mir Angorawolle angesehen und die Strickfinger juckten schon. Aber jetzt ist Sommer und damit Zeit für Baumwollgarne. Ich fertige in ruhigen Stunden Strickloops aus Baumwolle als Besuchsgeschenke an.

 

 

Wieder ein Tipp aus der Unterkunft Uitspan. Denn Hans scheint nun nach dem Baviaanskloof Hunger auf Schluchten und Bergpässe bekommen zu haben. Fahrt zuerst in den Meiringspoort und danach über den Swartbergpass nach Prince Albers. Gesagt - getan. 

 

Bilder von der Meiringspoort-Schluchtdurchfahrt.

 

 

Der Swartbergpass hat uns etwas länger beschäftigt. Eigentlich wollten wir noch in die "Hel" (Hölle) fahren. Als wir aber hörten, dass dort Feuer gewütet haben und sich die Vegetation noch nicht erholt hat, wurde dieser Plan wieder verworfen. Die Hel ist ein sehr zurückgezogenes Tal, dass auf Grund des dort vorherrschenden heißen Klimas im Taleinschluss seinen Namen bekommen hat.

 

Die letzten Kilometer des Swartbergpasses vor dem kleinen Örtchen Prince Albers waren malerisch.

 

Ab in die Cederberge

 

Wir sind auf dem Weg nach Norden an die Grenze zu Namibia. Halt, mein lieber Göttergatte! Jetzt fährst Du mir an den Cederbergen nicht vorbei. Von Süden lotse ich ihn die 70 Kilometer ab Op de Berg in das Cederberg-Massiv hinein. Bei Sanddrif finden wir unseren Campplatz dicht bei den Trails zu Wolfberg Crack und Wolfberg Arch. Dass dann das Wetter uns einen Strich durch die Besteigungspläne machen würde, war von mir nicht eingeplant worden.

 

Schon bei der Anfahrt durchqueren wir immer wieder Tallagen, in denen Reben angepflanzt werden. 

 

 

So wollte man uns auch am zweiten Tag unserers Aufenthalts keinen Permit für die Besteigung des Wolfberg Arches geben. Unsere Seele war empört - in den Bergen ist man doch eh selbstverantwortlich auf sich gestellt. Wieso lässt man die Wanderer und Bergsteiger nicht selbst entscheiden, welches Risikomanagement sie bei schlechterem Wetter wählen? Stattdessen totale Reglementierung.

 

 

Folglich sind wir dann nach einem Trailrunning auf einem MTB-Pfad unterhalb der Wolfberg Cracks unverrichteterdinge wieder weiter gefahren und haben uns die Besteigung des Wolfberg Arches für unsere Rückreise in Südafrika aufgespart.

 

Bilder vom Morgenjogging zu Füßen der Wolfberg Cracks:

 

11. - 12. März 2021   Wenn man eine Grenze passieren möchte...

 

... braucht man heutzutage einen gültigen PCR-Test. 
Lange bevor der Grenzübergang nach Namibia akut wurde, haben wir vorbereitende Recherchen unternommen. So kamen wir auf der Internetseite des Health Departments in Südafrika auf eine Liste mit sogenannten Area Managern, die als erste Quelle für das Covid 19-Testen angegeben wurden. Nach einem Telefonat wußten wir, dass es in Springbok, 100 km von der namibischen Grenze in der Northern Cape-Provinz, die Möglichkeit geben wird, bei einem Labor einen PCR-Test abnehmen zu lassen. Das war Mitte Februar.

 

Nun einen Monat später ging es dann an die Umsetzung des Ganzen. Mit entsprechender Energie ausgestattet, eine schnellstmögliche Abklärung und Testung zu erreichen, kamen wir am frühen Nachmittag in Springbok an.
Erst einmal unsere Kontaktperson über Telefon und Whatsapp kontaktieren, um die Teststelle vor Ort zu erhalten. Nach kurzer Zeit wurde uns das Krankenhaus, evtl. auch das PathCare Labor genannt. Erste Anlaufstelle Labor: Enttäuschung. Das Labor hatte zu und ein entsprechender Zettel an der Tür sprach von zusätzlichen Anforderungen und Corona-Ausbrüchen in der Region, geringen momentanen Kapazitäten und davon, dass internationale Touristen für Reisezwecke daher momentan nicht mehr getestet werden können.

 

Also ab zum Krankenhaus, wo wir erst einmal darauf insistieren mussten, eine verantwortliche Person sprechen zu dürfen. Eine "Nurse" kam heraus. Zu deutsch simpel Krankenschwester oder besser Gesundheits- und Krankenpflegerin. Im südlichen Afrika haben sie einen komplett anderen Status. Sie sind ausgestattet mit einer Uniform, müssen studiert haben und haben ein Rangabzeichen, was die Zusatzausbildungen kennzeichnet.

Unsere Nurse verwies auf einen kürzlichen Ausbruch in der nahen Stadt Calvinia, was alle verfügbaren Kräfte benötigt. Es wurde ein Team dorthin abgestellt und somit würde sich eine Testung im Hospital derzeit als schwierig erweisen. Aber sie werde sich erkundigen.
Sie kam dann mit der Auskunft zurück, dass es an der Grenze eine mobile Station für einen Schnelltest gibt. Sie habe mit der dortigen Stelle gesprochen.  Es besteht ein Abkommen mit Namibia, dass diese Schnelltests vom Einreiseland akzeptiert werden. Das erschien uns als gute Option, ähnlich dem Modell mit Lesotho, und wäre zudem weit günstiger mit ca. 16 Euro für einen Schnelltest (50 Euro für kompletten PCR-Test).

Wir verbrachten eine Nacht im Naturreservat Goegap und düsten am nächsten Tag zur Grenze nach Vioolsdrif. Das Leben besteht aus vielen Desillusionierungen - anscheinend sollten wir im Training bleiben und uns nicht zu früh freuen. Denn - mehrere Stellen an der südafrikanischen Grenze, zuvörderst die liebe Nurse im mobilen Fahrzeug, betonten unisono, dass der Schnelltest nicht für den Grenzübertritt nach Namibia reicht. Was nun?

 

Das Nächste, was uns einfiel, war die Herangehensweise, einen möglichen Weg an der namibischen Grenze selbst abzuchecken. Das bedeutete, Ausreise aus Südafrika (Ausstempeln, schnüff - ein halber Restmonat an Aufenthalt wurde vergeben) und Fahrt über die Oranje-Brücke zur namibischen Grenzstation in Noordeuwer. 
Erster Anlaufpunkt dann das dortige Health Office, dass uns ebenfalls bestätigte, dass Schnelltests wegen der unsicheren Ergebnisse vom Staat nicht akzeptiert werden. Da stehen wir nun zwischen zwei afrikanischen Staaten quasi im Niemandsland und sehen keine (zumindest keine schnelle) Lösung. 
Die junge namibische Ärztin des Health Office war sehr hilfsbereit. Sie verschaffte uns den Kontakt zu einem anderen Herrn, der ebenfalls auf Testsuche war. Und da war noch mein Göttergatte, ein Kollege. Letzten Endes entschied sie sich zu einer Kulanzhandlung und nahm uns den Test ab, der sofort nach Oranjemund ins Labor ging. Es war Freitag und wir durften ein Testergebnis am nächsten Dienstag erwarten. Weitaus früher als südafrikanische Labore, die ihre Proben normalerweise nach Kapstadt senden und die 3-4 Tage für die Ergebnislieferung benötigen.

 

Nun kam die zweite Hürde. Wie den Test (2 x 850 Rand) bezahlen? Bargeld widersprach dem Antikorruptionsgesetz. Eine Online-Überweisung vor Ort war mir nicht möglich. Also war es wieder die Ärztin, die uns eine Lösung vorschlug. Die örtliche FNB-Bank in Springbok hat die Möglichkeit bei Bargeldeinzahlung eine Überweisung an das Labor zu tätigen.

 

Dachten wir.... Nein. Diese Möglichkeit ist schon seit 10 Jahren passé, lachte uns die Bankangestellte in der FNB Filiale in Springbok an. Dass es dann doch klappte, lag an einem hilfsbereiten Südafrikaner, der unser Bargeld samt Trinkgeld empfing und über seinen Online-Zugang in der Bank den Transfer an das Labor veranlasste, incl. ausgedruckter Zahlungsbestätigung. Danke an diesen selbstlosen Akt, der ihn bestimmt 45 Minuten kostete, denn es lief natürlich auf Anhieb nicht durch....

 

 

 

Goegap Nature Reserve bei Springbok - Semi Desert

Hazel und Steve hatten es uns geraten - geht ins Goegab Nature Reserve. Das ist wunderschön ruhig dort. Und so war es auch. Wir hatten Glück und wurden auch nach 16:00 Uhr noch eingelassen, weil die Dame am Ausgang auf Abholung wartete und uns das Tor noch einmal öffnete. Gleich um die Ecke erwartete uns ein Campingplatz in einer Felsennische mit einer schattenspendenden Palapa.

 

Rund herum eine spannende Felsen-Sand-Landschaft mit ihrer ganz eigenen Sukkulenten-Fauna.

 

 

Beim Wandern geht es auch mal hoch hinaus...

 

13. - 15. März 2021    Augrabies Falls

 

Es war ein regenreicher Sommer in Südafrika, seit 10 Jahren der regenreichste überhaupt. Als wir in Springbok Videos und Bilder von den 300 km entfernt liegenden Augrabies Falls zu sehen bekamen, war die Entscheidung klar. Wir mussten ohnehin auf unsere Testergebnisse für den Corona-Test warten. Wieso nicht die Wartetage über das Wochenende bei den Augrabies verbringen?

Angekommen, zeigte es sich, dass die Fälle nicht mehr so ergiebig und wild wie in den zwei Wochen zuvor waren.  Dennoch tosten noch große Wassermassen in die Tiefe.  Verglichen mit den Rinnsalen, die wir vor zwei Jahren erlebt hatten, waren es spektakuläre Ansichten. Gegen Abend des ersten Tages zog ein Gewitter auf und in der Nacht prasselte es auf mein Dachzelt. Dick eingemummelt in den Schlafsack wiegte mich das Geprassle in den Schlaf. Ich fühlte mich unter meinem Dach sicher aufgehoben.

 

17.03.2021   Goegap-Hike

 

Das Goegap Nature Reserve ist ein Park, in dem sich die Karoo von ihrer ariden Seite zeigt. Wir erleben Temperaturen um die 40 Grad. Nur wenige Tiere sieht man - ein paar Rock Dassies (Klippschliefer), Hasen, einige kleine Antilopenarten wie Klippspringer. Wir befinden uns in einem Winterregengebiet und haben jetzt im März Ende des Sommers. Zudem gab es eine länger anhaltende Trockenperiode und manche Tiere wie Zebras und Antilopen haben lt. Aussage einer Rangerin das Gebiet wohl verlassen. Mit Pumpen betriebene Wasserstellen haben wir nicht gesehen. Also eine richtig trockene Angelegenheit.
Dafür gibt es eine Vielfalt von Pflanzen, die diese Trockenheit auf Grund ihres Speichervermögens aushalten können. Das Goegap NP ist in der Sukkulentenkaroo angesiedelt. Viele Aloen (auch der Köcherbaum ist eine Aloenart), der Kameldornbaum und viele niedrige Sträucher, die hier als vygieveld-Familie zusammengefasst werden, sind zu sehen. Besonders der Quiver Tree, der Köcherbaum (Aloe dichotoma) hat es mir als Fotomotiv angetan.

 

Wir nutzten die Morgenkühle vor dem Sonnenaufgang aus, um bergan zu steigen. Daher sind die ersten Fotos auch noch im Schatten entstanden.

 

Namibia-Stationen im März 2021:

A = Ausgangspunkt Springbok
B = Vooisdrif/Noordoewer Grenzübergang nach Namibia
C = Aussenkehr
D = Ai-Ais am Fish River
E = Canyon Roadhouse 
F = Rosh Pinah
G =Oranjemund
H = Klein Aus Vista Campingplatz
I = Sesriem / Sossusvlei

 

17. - 19.03.  Erste Tage in Namibia - Am Orange River

 

Wir haben es dank des nach zwei Arbeitstagen eingetrudelten PCR-Testergebnisses ohne große Probleme über die Grenze geschafft. Nun sind wir in Namibia gelandet und fahren entlang des Orange River. Der erste Anlaufpunkt ist das 60 km entfernte "Norotshama River Resort". Anfangs ein bisschen enttäuscht über die Lage unseres Standortes, haben wir uns am zweiten Tag verbessert und konnten unser Auto auf dem Damm mit Blick auf den Orange-Fluss abstellen. Der Fluss führt immer noch gut Wasser mit sich, so dass man versucht ist, sich ein Kajak zu schnappen und darauf zu paddeln. Insgesamt vermittelt der Ausblick und das leise Vorbeigleiten des Flusses eine Atmosphäre der Ruhe und Abgeschiedenheit. Auf der gegenüberliegenden südafrikanischen Seite des Flusses erstreckt sich der Richtersveld Park und im Morgenlicht werden die bizarren Berge ausgeleuchtet.

 

 

Wir sitzen mit Morgenkaffee am Flussufer, genießen intensives Morgenkonzert der Vögel und betrachten die unterschiedlichen Sonnenaufgangsszenarien.

 

 

Die kleinen Bungalows im Resort, die sich am künstlichen Teich spiegeln, lassen mein Fotografierherz höher schlagen...

 

19.03.2021 Wir genießen es - Abendidylle am Orange RivEr

 

Es sind keine Faulenzertage im Norotshoma River Resort. Die Webseite wurde schon lange nicht mehr gepflegt, weil es an schnellem und zuverlässigem WIFI-Zugang gemangelt hatte. Und hier endlich ein superschnelles Netz! Also ran an die Arbeit.

  

Wir lassen uns von Anton abends im Restaurant bedienen und erfahren, wie umsichtig und servicebereit er agiert. Am nächsten Tag kommen wir dann tiefer ins Gespräch mit ihm.
Wie an vielen touristischen Orten, so liegt auch hier das Geschäft mit den Gästen etwas brach. Auch in der zweiten Branche, in der er jobbt, dem River-Rafting, gibt es derzeit keine gute Nachfrage. Er hofft auf den Monat August, wenn in Namibia Winterferien sind und dann hoffentlich die Inlandsgäste anrollen.

 

                             Heute Abend war der Himmel glutrot...

 

Stippvisite am Fish River Canyon - Hobas Viewpoint

 

Von unserer Unterkunft Nawatshama kann man  den Fish River Canyon von Süden gut erreichen. Zuerst haben wir das Resort Ai-Ais angefahren, wohl wissend, dass es derzeit geschlossen ist. Es muss nach den heftigen Regenfällen und Überflutungen renoviert werden und ist auf Monate nicht buchbar. Wir erkunden ein bisschen das Flussbett des Fish Rivers und sehen die Flutschäden.

 

Dann geht es weiter zum Hobas Point. Hier befindet sich unweit der Einstieg zum Fish River-Trekking, was über 85 km geht und 6 Tage benötigt. Man hat einen besonders reizvollen Blick auf eine Krümmung des Flusses und sieht das grünliche Wasser, was den "Riverbend", die Flußkurve, markiert. Noch ist die Wandersaison hier noch nicht eröffnet. Erst ab 15. April, wenn das Klima gemäßigter ist und die Temperaturen sinken, werden Hiker in die Schlucht, die die Zweitlängste der Welt sein soll (ca. 160 km lang, tiefster Höhenunterschied 550 m), eingelassen. Ich stelle es mir bei diesem Wasserstand nicht so einfach vor - auf jeden Fall sind viele nasse Querungen angesagt...

 

20.03. - 22.03.  Am Orange River lässt es sich gut wild campen

 

Wir verlassen das Resort Nawatshama und fahren alles am Orange River entlang Richtung Oranjemund, der Flussmündung. Es geht durch den Richtersveld Nationalpark, ein  grenzüberschreitender Transfrontier Park, der auch in Südafrika besteht.

Danach kommt das Tsueb-Kaub-Sperrgebiet entlang des Flusses. Wieso Sperrgebiet?
Auskunft geben die vielen Abraumhügel entlang der Straße und das Minengeschehen. Hier wird nach Diamanten in den Flusssedimenten gesucht. Verständlicherweise ist der Zutritt zu den Minengebieten strengstens untersagt.

 

Es ist aber nicht mehr so wie früher zu Zeiten von Kolmannskop, der bekannten Diamantenstadt bei Lüderitz. Dort konnte man am Strand die Glitzerdiamanten einfach absammeln. Heute geht es im Tagebau mehr in die Tiefe, um den kostbaren Edelsteinschatz zu heben. Wir sehen, wie immer wieder Querschnitte durch die Ablagerungen getrieben wurden, um die Lagerstätten zu untersuchen. Dabei scheint es sowohl kleinere "Claims" in privater Hand wie auch große Minenbetriebe zu geben. 

 

Erster Übernachtungsort am Flußufer in den Dünen.

 

Ein heftiger Abendwind wehte und die Sache mit dem Abendbrot fand Indoor statt. Jeder verschwand nach dem Einparken des Autos schnell in das Innere seines Domizils. Natürlich nicht, ohne vorher noch was aus dem Kühlschrank entführt zu haben, um den Abend über versorgt zu sein.

 

Unser zweiter Übernachtungsort war in der Nähe der Mine Sendlingsdrift. Eigentlich ein idyllischer Picknickplatz, wäre da nicht der Minenbetrieb, der tatsächlich 24 Stunden läuft. Immer wieder hörte man durchdringlich das Rauschen der Drehsiebe, die mit Steinen gefüllt sind. Das Echo der Drehsiebe hallte an den Bergwänden zurück, unter denen wir nächtigten. So ist das, liebe Leute, wenn man im Sperrgebiet unweit von Minen wild campt.

 

Oranjemund - heute zugänglich

 

Noch bis Oktober 2017 war Oranjemund, was inmitten des Diamanten-Sperrgebiets liegt, nur den Bergwerks-Beschäftigten zugänglich und diente als deren Wohnort.  Über Jahrzehnte waren die Sicherheitsvorkehrungen für die Arbeiter hoch und es war nur erlaubt, an Ostern und Weihnachten das Sperrgebiet zu verlassen. Als dann neuere Überwachungstechniken eingesetzt wurden,  wurde die persönliche Gestaltungsfreiheit der  Bergwerksarbeiter etwas größer. Nun findet man mit modernen Techniken mehr Diamanten im Meer und daher wurde der Zugang zu Oranjemund und in das Sperrgebiet hinein eröffnet. Der Ort weist eine besondere Infrastruktur auf. Man findet kaum Restaurants. Angler beherrschen den Strand. Man sieht, dass der Umbau des Örtchens zu einer gastfreundlichen Stadt noch im Aufbau begriffen ist.

 

Dass die Wüste auf dem Anweg nach Orangjemund auch blüht, zeigen die beiden ersten Bilder.

 

Bei Gisela im Geo-Center von Rosh Pinah

 

Wenn wir selbst nachts an das Thema "Bergbau" erinnert werden (siehe Wildcampen bei der Mine Sendlingsdrift), dann wollen wir doch auch in die Tiefe der Materie eintauchen. Das geht am besten beim Fachmann bzw. in diesem Falle der Fachfrau Gisela, die  bis zu ihrer Rente Jahrzente als "Senior Geologist" in den Minen um Rosh Pinah tätig war. Ihre Hauptaufgabe war die Erkundung von Erzlagern. Nun werden bei Rosh Pinah keine Diamanten geschürft, dafür aber in großem Stile Zink. Und natürlich war Gisela auch offen für Fragen zur Diamantensuche und hatte als Profi die entsprechenden Antworten für uns. Dazu hatte Hans einige Mini-Quarze mitgebracht und eröffnete gleich mit der Frage, wieso das keine Diamanten sein können.

 

 

Giselas Antwort: Weil,

 

1.  Rohdiamanten sind kristallklar


2. Rohdiamanten haben oft eine typische oktaeder-ähnliche Kristallform

 

3. Rohdiamanten sind in der Regel sehr klein (sonst wäre Hans jetzt schon Millionär bei diesen Steingrößen). Die Rohdiamanten bei Oranjemund sind etwas größer als in der Umgebung von Lüderitz. 1 Karat sind 0,2 g - der Karatpreis hängt von der Qualität des Steines ab).

 

4. Weil ein Quarz niemals einen Diamanten schneiden kann. Das kann nur ein Diamant selbst. 

 

Giselas Geocenter ist ein einziges Schmuckstück und begeistert Mineraliensammler. Ein Großteil der Erläuterungen erzählte von den beiden Zinkminen vor Ort. In der Rosh Pinah Mine hat man sich nun 500 m tief in den Berg hineingearbeitet, wobei Tunnels in Spiralen in die Tiefe getrieben werden, die so groß sind, dass sie Bagger und Transportmittel fassen können. Die Skorpion Mine, die zweite Zinkmine vor Ort, hat ein anderes Zinkerz, wurde zwischenzeitlich stillgelegt, wird aber derzeit wieder reaktiviert. Die Lager garantieren für Jahrzehnte Erlöse. Und wer ist der Hauptabnehmer? Natürlich - China, der rohstoffhungrige Staat. Als Pulver (s. Bild) wird es mit großen Lastern ins 300 km entfernte Lüderitz transportiert und dann von dort verschifft. Das zweite Bild zeigt ein sehr hoch-zinkgehaltiges Erzexemplar (ca. 95 %). Das nächste Bild zeigt das Trägergestein und Erzeinschlüsse.

 

Und was so nebenbei an Prachtstücken beim Erzabbau zu Tage kommt, findet auch manchmal den Weg in Giselas Geo-Center...

 

 

Viele von Giselas "Perlen" befinden sich in den Schaukästen

23.03.21  Diaz-point bei lüderitz und besuch des Ortes Lüderitz

Alte Geister-Bergwerksstadt Kolmannskuppe

Der Entstehung der Bergwerksstadt Kolmannskuppe bei Lüderitz geht eine Geschichte voraus – die Geschichte der ersten Diamantenfunde in Namibia. Zwei Menschen spielten dabei eine Rolle: der schwarze Arbeiter Zacharias Lewala und sein Vorgesetzter, August Stauch, der Oberaufsicht über die Bahnlinieninspektion hatte. Im Jahr 1908 bekam Stauch einen kristallklaren kleinen Stein von Lewala gezeigt und erfasste sofort die Dimension des Fundes. Er ließ seine Vermutung, dass es sich um einen Rohdiamanten handelte, bestätigen und sicherte sich dann recht schnell einige Ländereien zur Diamantensuche, bevor der ganze Run auf den Edelstein begann.
Der Ort Kolmannskuppe entstand und hatte in seiner Blütezeit bis zu 400 Einwohner. Zusätzlich 800 Arbeiter wurden jeweils für zwei Jahre unter Vertrag gebracht. Sie wohnten außerhalb in eigenen Unterkünften. Die ertragsreichste Zeit war im Zeitraum 1908 – 1913. Über eine Tonne Rohdiamanten, also ungefähr 5 Millionen Karat, wurden in dieser Zeit gefunden.

 

Dabei mussten die Arbeiter nicht in der Tiefe schürfen. Die Diamanten sind über Millionen Jahre aus sogenannten Kimberliten, röhrenförmigen Schloten, durch vulkanische Aktivität an die Oberfläche gebracht worden. Das Flußsystem des Orange Rivers und Vaal Rivers transportierte die Steine über weite Strecken aus Mittel-Südafrika bis an die Mündung des Flusses in den Atlantik. Dabei fanden verschiedene Verwitterungen statt. Auch Südwinde trugen die Steine teilweise aus dem Meer wieder ans Land.
Es gibt viele Erzählungen über den Diamantenreichtum der ersten Zeit. So soll die Talsohle des sogenannten Märchentales mit Diamanten übersät gewesen sein. Im Idatal waren ebenso reichhaltige Funde angetroffen worden, so dass man Arbeitskolonnen einsetzte, die auf dem Boden robbend mit Pinzetten Diamanten einsammelten. Von unserem Führer William bekamen wir auch zu hören, dass diese Arbeiter mit Mundschutz ausgestattet waren (eine uns bekannte Schutzmaßnahme...). Nicht nur des Staubes wegen, der beim Robben und unter Windeinwirkung auftrat, sondern auch um zu erschweren, dass die Arbeiter die Diamanten schluckten, um sich selbst zu bereichern. Dass es natürlich schwierig war, den verschluckten Fund letztendlich zu sichern, kann man sich vorstellen. Aber keine Mühe wurde gescheut zu schmuggeln. Auch Brieftauben wurden wohl eingesetzt beim Herausschmuggeln von Rohware.
Es wurde ein Sperrgebiet in der Größe von 26.000 qkm errichtet, was den Zugang regelt. Ein riesiges Band von Oranjemund bis zum 26. Breitengrad. 100 km breit ragt es von der Küste ins namibische Inland hinein. Unweit von Kolmannskuppe ist der Zugang der Elisabeth Bay Mine, die nach Stilllegung 2011 wieder eröffnet wurde. Jeder Autofahrer wird in einer Halle gescreent, bevor er das Sperrgebiet verlässt. Oranjemund als heutiges Zentrum des Sperrgebietes war bis vor wenigen Jahren nur mit Sondererlaubnis zu besuchen.
Heute laufen die meisten großen Bergwerkstätigkeiten unter dem Dach von NAMDEB (Namibian De Beer Corporation). Der namibische Staat besitzt einen Anteil von 50 %, die südafrikanische De Beer Gesellschaft, die weltweit Edelsteine vertreibt, hat den restlichen 50 %-Anteil. Aus Namibia kommen die meisten Schmuckdiamanten in der Welt. Andere Großlieferanten, wie z. B. Russland, bedienen den Markt mit einem höheren Anteil an Industriediamanten.

Der Ortskern der verlassenen Stadt Kolmannskuppe in der Übersicht:

 

William führte uns fachkundig durch die alte Bergwerksstadt. Etwas traurig verweist er auf den Umstand, dass vor 2 Jahren noch ganze Wagenkolonnen auf dem Parkplatz gestanden haben und er mit Megaphon hantierte.

Nein, William, da hätten wir wahrscheinlich nicht zu seinen Gästen gehört. Die Abgeschiedenheit und Ruhe passte zu dem Bild der Geisterstadt und ermöglichte es, sich das Leben von damals vorzustellen. 
Die Bewohner von Kolmannskuppe gönnten sich viele Annehmlichkeiten. Ein Festsaal, Kegelbahn, eine kleine Stadtbahn von Mulis gezogen... All das gehörte zur kleinen Luxusinfrastruktur. Jeder der höhergestellten Bewohner (die Arbeiter waren dagegen in Häusern außerhalb untergebracht) hatte Anspruch auf Eisblocks für den Kühlschrank und weitere Erfrischungen. Man versuchte sich das Leben in der Wüste so angenehm wie möglich zu gestalten.

Klein Aus Vista

 

Zugegeben - es ist eine Wiederholungstat, auch was die Begehung des Eagle Trails anbelangt. Aber schöne Orte darf man auch zweimal besuchen. 

 

Klein Aus Vista aus dem Gondwanda Collection Unternehmen bietet uns bei der Lodge die Annehmlichkeit eines Swimming-Pools, was wir eifrig nutzen. Unser Campingdomizil ist aber zwei Kilometer weiter. Draußen, auf dem Campingplatz hat jeder eine Ecke für sich und kann sich direkt auf einen der Wanderwege begeben. Die Nachthimmel sind herrlich. Direkt über uns befindet sich die Milchstraße und ohne Lichtsmog kann man den südlichen Sternhimmel betrachten.

 

Sossusvlei

 

Ein Klassiker für Hobby- und Profi-Fotografen: Man sieht es an den Bildern. Man kann an Sossusvlei nicht vorbeifahren, ohne ein paar Dünenfotografien getätigt zu haben, die einen das Herz höherschlagen lassen. Frühmorgens, kurz nach 7 Uhr, besteigen wir die "Big Daddy-Düne". Bei der Hälfte des Aufstiegs kommt die Sonne hervor. Deutlich sieht man ein Vlei, in dem sich das Regenwasser immer noch staut. Die Sonne zaubert viele Licht- und Schatteneffekte in den Wüstensand.  Die rote Farbe der Dünen stammt vom Eisenoxid, was die Sandkörnchen umgibt.
Eine Gruppe von vier Französinnen ist mit uns auf dem Anstieg und sie fotografieren sich gegenseitig in verschiedenen Posen - Gelegenheit für mich auch zur Kamera zu greifen....

 

 

Auch ein Klassiker - das Dead Vlei mit jahrhundertealten, abgestorbenen Kameldornbäumen.

 

 

Es wird davon berichtet, dass die Namib-Dünen von Sossusvlei zu den höchsten Dünen der Welt gehören. Wir sind auf der Big Daddy-Düne und schauen in das Dead Vlei hinunter. Vielleicht 300 Meter Höhenunterschied? Wir hören von 380 Metern, die die Düne haben soll. Auf jeden Fall dauert es um die 15 Minuten, bis wir den geraden Weg bis zum Dead Vlei hinuntergejoggt sind. Es macht Spaß - fast wie Skiabfahren. Man sollte aber nicht vergessen, dass die Wüste lebt und dass es verantwortlicher wäre, wenn die Parkverwaltung Wege ausweisen würde. Sonst wird einfach zu viel der empfindlichen Dünenoberfläche beschädigt.

Bild drei zeigt keine geschwollenen Knöchel, sondern Sandpacks in den Socken. Man schaufelt sich auf dieser Länge ganz schön was in die Schuhe.

 

 

Der Sesriem Canyon ist diesmal mit Wasserbecken gefüllt. Ein kleiner Bilderbogen aus der Begehung:

 

 

Unterschiedliche Oryx-Ansichten - einmal von der Abendsonne beleuchtet und im zweiten Bild dann eher gegen die Sonne aufgenommen. Man sieht, dass es nicht an Oryx-Exemplaren mangelt und so kommt auch kein schlechtes Gewissen auf, wenn wir uns abends zweimal Oryx-Steaks bestellen. Superlecker zubereitet im Restaurant des NWR-Campingplatzes.

 

 

Sonnenuntergang an der Elim-Düne. Die Frage war nur, wo ist der Weg und der beste Punkt zum Sunset? Wieder einmal keine Schilder, also am besten den Berg bzw. die Dünenformation in gerader Linie nach oben. Gerade noch rechtzeitig haben wir es zum Sonnenuntergang geschafft. Uff!

 

 

Hier ist Einsamkeit und Stille um uns herum. Tief unten sehen wir in der Ferne den Campingplatz.. Dort ist alles schon im Schatten. Die letzten warmen Sonnenstrahlen kommen über die Düne und tauchen alles in ein rötliches Licht.

 

 

Das letzte Abendglühen erfasst die Berge ringsherum.

 

Büllsport - Köcherbaumschlucht

 

Nochmals ein Klassiker - und zwar im wandertechnischen Sinne. Die Quiver Tree Canyon Wanderung in den Naukluftbergen gehört zum Repertoire von namibischen Wanderurlaubern und da wir auf unserer Reise das Land wirklich im Detail erkunden wollen, ist es ein Muss für uns.

Das Naukluft-Gebirge kommt meinen Ansprüchen an ein "wirkliches Gebirge" entgegen. Rassige Bergformationen, zerklüftet und tiefe Einblicke in Täler gepaart mit frischem Grün - das ist das, was ich suche. Vielleicht ist es ein bisschen Alpenatmosphäre und -panorama, der ich nachtrauere. Zumindest finde ich einen Teil davon im Naukluft wieder.

 

Jede Region hat etwas für sich. Und Bei Büllsport waren es die Grillen (dick pens), die unsere Aufmerksamkeit erforderten.
Man kennt ja Grillen gemeinhin, zumindest ihr Zirpen. Wenn einem aber solch ein "Viech" auf den Schoß hoppst, ist das eine andere Sache. Bei uns war es so, dass wir uns zum alkoholfreien Bierchen zum Sundowner in den Campingstuhl setzten, bis Hans dann mit einer plötzlichen Handbewegung ein Tier in die Umgebung schleuderte. Nachgeschaut - es war eine dicke, fette Grille. Und eben diese Grille hatte super Antennen und befand sich 5 Minuten später wieder auf dem Anmarsch - speziell zu Hans. Das Ganze ging dann noch zweimal in gleichem Stile weiter und jedes Mal wurde die Grille unsanft in die Gegend befördert. Nein, Lernen war nicht die Stärke des Sechsbeiners. Danach erlitt ich das gleiche Schicksal. Komisch, an den Unterbeinen hatte ich den Schleichgang der Grille nicht bemerkt, aber angekommen auf den Knien und quasi von Angesicht zu Angesicht den Eindringling anschauend und fühlend, war es mir dann doch etwas gruselig zumute. Gott sei Dank hatten sie keinen Zugang zu meinem Dachzelt - es hätte ein Schlafkiller bedeuten können.

Diese Tierchen begleiteten uns dann auch auf der Wanderung am nächsten Tag. Sie waren teilweise zuhauf in Büschen zu finden und man musste ständig die Augen auf dem Weg haben, um nicht etwa einem Zirpenvieh den Todesstoß zu versetzen. Und bei jedem Anblick musste ich an das Ereignis vom Vorabend denken. Selbstreflexion - wie outdoorfest bin ich wirklich?

 

 

Es sieht alles total idyllisch aus. Aber wir haben die Rechnung nicht ohne die mittlerweile verblühten Gräser gemacht. Und die Grassamen stachen uns in die Socken und fanden sogar ihren Weg durch das Mesh der Sportschuhe. Eklig. Ganz freiwillig suchte ich mir Steine zum Betreten aus und versuchte den hohen Gräsern aus dem Weg zu gehen. Es half nichts. Alle 50 - 100 m hieß es, die kleinen Spieße aus den Socken zu pulen oder schlimmstenfalls die Schuhe auszuziehen, um nach diesen dornenartigen Grassamen zu suchen. Die Wanderung hätte so freudenreich sein können, wäre nicht diese Qual mit den Gräsern hinzugekommen.

P. S. Zwei Wochen später haben wir uns dann Gamaschen zugelegt.