Bergflüsse gibt es an diesem Steilabfall der Drakensberge zuhauf. Und immer wieder haben die Flüsse im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte runde Steinsformationen geschliffen und Pools sind entstanden. Zum Gooderson Resort gehören die Hippo (Flusspferde-) Pools und die heiße Nachmittagssonne lässt uns in das gut 20 Grad warm/kalte Wasser springen. Zwei indisch-stämmige Familien haben sich am Pool niedergelassen und beobachten unser Gebaren mit Erstaunen. Wenig später versuchen sie sich auch am "Wasserwaten" mit Vorsicht und Skepsis. Wir grinsen etwas in uns hinein und bemerken deutliche Verhaltensunterschiede, ggf. auch kulturell geprägt....
Für die Paviane ist es kein Problem, eine Mülltonne mit Deckel zu öffnen und die Inhalte, die sooo gut riechen, zu untersuchen.
Das wäre in einem nordamerikanischen Naturreservat anders. Da gibt es nicht-knackbare Mülltonnen. Eine Beschwerung des Deckels hätte schon Abhilfe getan. Aber das scheint eine bürokratische oder exekutive Hürde zu sein....
Der öffentliche Transportverkehr muss besonders in Schwellen- oder Entwicklungsländern funktionieren. So gibt es hier in Südafrika auch das Minibus-System (siehe rechts), was die Siedlungen auf dem Land bedient. Selbst auf den Sani-Pass, der so ruppig zu befahren ist, fahren viele Minibusse. Natürlich gibt es immer wieder Fahrzeugpannen und auch Unfälle - die Minibusse sind denkbar ungeeignet für 4x4 Pisten. Alternativ ist auch mal eine LKW-Pritsche oder eine Pickup-Pritsche für den Personentransport herhalten. Dass es da zugig und kühl wird, liegt in der Natur der Sache...
Ich war echt erstaunt, dass Hans den Rhino Peak nochmals anvisieren wollte, nachdem wir ihn bei unserem letzten Versuch im Nebel nicht erreicht hatten, sondern daran vorbeiliefen. Aber es entsprach meiner gipfelhungrigen Seele, die schon Richtung nächste Nationalparks und dem Cathedral Peak geschaut hatte. Hoffentlich gibt es dem Bergsteiger-Willen von Hans nach absolviertem Rhino Peak keinen Dämpfer, der meine Pläne um den Cathedral Peak vereiteln würde...
4 Uhr aufstehen und frühstücken - wenn man etwas in den Magen hineinbekommt.
Dann Dachzelt einklappen und nichts wie los. 4. 30 Uhr Abfahrt.
Das Tor zum Garden Castle NR ist offen. Abmarsch um ca. 5.30 Uhr. Der Rhino Peak (unser Matterhorn) glüht im Morgenrot.
Eland-Antilopen frühmorgens auf dem Golfplatz vom Gooderson Resort. Nein - nicht auf Golfball-Suche, sondern das saftige Grün hat die größten Antilopen angezogen.
Es war der optimale Tag. Morgens war alles abgetrocknet. Wir würden uns nicht durch nasstriefende lange Gräser kämpfen müssen. Das machte das ganze Unterfangen Einiges angenehmer. Die Wege sind vielfach überwachsen und man musste aufpassen wie ein Luchs, dass man nicht über Querhölzer stolperte, die nicht sichtbar unter den langen Grasbüscheln lauerten, die die Wege bedeckten.
Es ging flott voran. Unser Ziel war es, bei gutem Verlauf die 7-Stunden-Marke für den Hike zu knacken. Dennoch - wir brauchten für die Strecke zum Überhang des Pillar Cove auch wieder eine ganze Stunde. Also gleich viel wie bei unserem ersten "Angriff" auf den Rhino-Gipfel. Der Himmel zeigte ein leuchtendes Postkartenblau und die Bergformationen stachen in sattem Grün vom Himmel ab. Über allem thronte das Horn des Rhino Peaks und lockte.
All die Blumen und farbenfrohen Büsche am Wegesrand waren uns sehr bekannt. Dennoch - man konnte sich nicht sattsehen an den unterschiedlichen leuchtenden Farben.
Selbst ein gemeiner Storchschnabel kam mir in dieser Bergwelt, die auf Grund der Höhe von bis zu 3.000 m eigentlich karg und blumenarm sein sollte, wie eine besondere Blume vor. Immer wieder
wurde die Photokamera herausgeholt. Die Flora wechselte je nach Höhe und kurz vor dem Mashai-Pass, der sich am Ende eines anstrengenden Talendanstiegs zeigte, erschienen uns wieder gelbe
Feuerlilien, die die Bergwelt schmückten.
Für mich bedeutete der Anstieg wieder eine ordentliche Anstrengung. Es war beschwerlicher als ich dachte, fühlte ich mich doch eigentlich fit. Vielleicht lag es an der Höhenlage, vermutlich eher
aber an der bescheidenen körperlichen Konstitution. Das Training fehlte. Sobald man auf dem Plateau und damit Lesotho angelangt war, ging alles viel, viel einfacher. Das Horn des Rhino-Peak war
heute deutlich sichtbar in 2 km Entfernung der ganzen Steilstufe vorgelagert. Schon jetzt hatte man an einen tiefgehenden Einblick in die Vielfalt der Drakensberge-Bergwelt im Grenzgebiet
zwischen Südafrika und Lesotho. Mächtige Bergschultern mit Rippenformationen taten sich auf. Noch eindrücklicher war dann das Landschaftsrelief vom Gipfel (3.056 m) einsehbar. Ein
südafrikanisches Grand Canyon-Gebiet? Was die Höhenunterschiede anbelangt - ganz bestimmt. Das Farbenspiel bewegte sich in einem Raum von Grün zu Braun mit glitzernden, blauen Flüssen dazwischen.
Und wir waren ganz alleine! Mit Genuss tranken wir ein Castle-Beer (entsprechend unseren Überzeugungen natürlich alkoholfrei) auf diese großartige Bergwelt. Es war richtig, diesen Gipfel nochmals
anzugehen. Auf Grund der vorgelagerten Position der Nase ein unübertreffliches Sightseeing-Erlebnis. Wir konnten die Orte ausmachen, an denen wir bisher schon Wanderungen durchgeführt hatten.
Alles lag zu unseren Füßen und selbst hohe Gipfel wie die Hodgsons Peaks erschienen nur als kleine Erhebungen aus dem Lesotho-Plateau heraus. Tiefe Zufriedenheit machte sich bei uns Beiden
bemerkbar.
Auf dem Rückweg trafen wir dann weitere Gipfelaspiranten an. Der frühe Start am Morgen hatte sich gelohnt. Wir hatten unser einsames Gipfelerlebnis gehabt. Es wurde
klar - die 7 Stunden-Marke würde nicht unterboten werden. Aber was war der sportliche Ehrgeiz gegen das Bergerlebnis? Nichts. Nach fast 7,5 Stunden und 21 Kilometern sowie gut 1.200 Höhenmetern
kamen wir mit müden Füßen aber glücklichem und zufriedenem Gefühl am Parkplatz der Garden Castle Rangerstation an.
Rhino Peak - ein absolutes Muss für fitte Bergsteiger im Gebiet des Garden Castle!
Alistair Black ist der Bruder von Steve, der die Khotso-Farm besitzt, auf deren Gelände wir uns drei Wochen lang aufhalten. Schon Tage zuvor war er mit seinen Kajaks auf dem Fluß unterwegs und hat trainiert. Am 29.12. wissen wir auch warum - Alistair will am Fast Drak Rennen teilnehmen. Knapp 80 Paddler machen sich auf die Marathon-Distanz von 40 km auf dem Fluss. Mit inbegriffen ist eine Portage von 2 km, um das Teilnehmerfeld weiter zu entzerren. Also sind auch noch andere Sportler-Qualitäten gefragt. Wir fahren an mehrere Standorte, um Alistair auf seinen ersten 15 Kilometern anzufeuern - er hat es verdient. Als 23. beendet er das Rennen. Absolute Hochachtung von uns für ihn für die klasse Sportleistung.
Die Route des Marathons, mal auf alternative Weise dargestellt.
Wieder einmal gibt es Nachmittagsgewitter und wir gehen auf Entdeckungsreise mit dem Auto, um neue Orte und eventuell auch Restaurants zu entdecken. Dabei stoßen wir auf das Resort Naverone Lake mit einzelnen Ferienhäuser, die sich idyllisch um zwei Seen ranken. Jedes Haus hat seinen Anleger mit Ruderboot, Fahrrädern und entsprechender Küche zur Selbstverpflegung. Eine Option, sollte die Regenzeit uns weiterhin so nasskalt treu bleiben und wir uns nach einer festen Unterkunft sehnen. Es sind Regenaufnahmen. Man kann nur erahnen, wie schön es sein muss bei strahlendem Sonnenschein!
Die südafrikanische Regierung hatte noch vor dem Jahreswechsel eine neue Warnstufe ausgerufen, die mit weiteren öffentlichen Covid-Einschränkungen einherging. Statt "Level 1" befand man sich nun in "Level 3" - kein Alkoholverkauf mehr, ständiges Maskentragen in der Öffentlichkeit, Zugangsbeschränkungen für Einkaufsläden und weitere Regelungen.
Uns war am Silvestertag auch nicht nach Feiern zumute, die ohnehin eingschränkt waren. Wir wollten den Jahreswechsel in Ruhe begehen und hatten für den Neujahrstag einen Platz im Malachite Manor zum Abendessen reserviert. Der kleine 3 km-Gang bis zu der Hotelanalge sollte uns etwas Abwechslung an dem sonst regennassen Neujahrstag bringen. Der Heimweg in völliger Dunkelheit bei bedecktem Regenhimmel war dann spannend. Ein Individualereignis, wie wir es für diesen Tag für angemessen hielten...
Schon am Neujahrstag hatte es in Strömen geregnet. Mittlerweile konnte die Wiese des Campingplatzes keine Nässe mehr speichern. Die Autofahrer hatten auch keine
Gnade mit der Wiese und hinterließen tiefe Reifenspuren. Die Wege wurden von Mal zu Mal matschiger. Schon blieb der erste Camper hängen und Steve musste ihn mit dem Traktor herausziehen. Große
Kieselsteine wurden zur Verfüllung der tiefen Spuren genommen, verschwanden aber im unergründlichen Matsch.
Die Zweibeiner wählten die Wege sorgsam und hüpften von Grasflecken zu Grasflecken. Dennoch blieb es nicht aus, dass die Schuhe einschmuddelten. Das Jogging wurde
von uns zwischenzeitlich auf die Teerstraße verlegt. Sehr zum Leidwesen von Hans, der dann doch wieder auf aufgeweichte Mountainbike-Pfade auswich.
Die ersten Camper nahmen Aufklarungen wahr und verließen den Campingplatz gen Heimat. Zum Schluss blieben nur noch zwei Camping-Parteien auf dem Platz zurück. Am
Sonntag, den 3. Januar, verließ auch unsere dreiköpfige Frauengruppe den Platz. Die Arbeit rief wieder. Leider starteten erneute Schauer beim Abbau der Zelte.
Doch es sollte noch ein weiteres Ereignis dazu kommen. Ein Aufschrei ertönte - es stellte sich heraus, dass sich eine Schlange in einem Zelt eingenistet hatte. Eine
südafrikanische Speikobra, "Rinkhals" genannt.. Diese Art kommt recht oft vor und ist bis auf Höhen um 3.000 m anzutreffen. Bisse können für den Menschen lebensgefährlich werden. Meist aber zielt
die Schlange eher mit ihrem Gift auf die Augen des Angreifers und speit es aus. Das Gift zersetzt Gewebe wie Haut oder kann auch augenschädigend sein.
Einer der Mitarbeiter der Farm kam dann und hat die Schlange entfernt. Leider haben wir die Schlange nicht gesehen, so schnell ging es. Die schwarze Bevölkerung hat meist eine große Angst vor
jeglichem kriechenden Getier und ist schnell dabei zu töten. Dabei sind manchen Schlangenarten sehr selten geworden und stehen unter Naturschutz.
Keiner ist verletzt worden. Der Zwischenfall führte zu weichen Knien und zeigt wieder einmal, dass man eben beim Camping mit der Natur lebt.
Es sieht so aus, als suche Pebbles auch ein trockenes Plätzchen. Wäre das Dachzelt von Petra nicht eine kuschelige Alternative?
Nun packen auch wir unser Auto und fahren nach einem herzlichen Abschied vom Khotso-Personal Richtung Norden.
Danke Steve für all Deine Tipps und auch Deine Großzügigkeit gegenüber uns Langzeitcampern. Danke dem Personal von Khotso für den Service, die tägliche Freundlichkeit und das offene Ohr für
Fragen!
Mit einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch verlassen wir das Garden Castle-Feriengebiet und nehmen die Piste entlang der Drakensberge mit Ziel Injisuthi.
Nach dem heutigen Tag dürfen wir uns richtige "Overlander" nennen. Wir wollten einfach Fahrkilometer einsparen und nicht eine Ecke über die Autobahn nehmen. Stattdessen waren es vielleicht 60-70 Kilometer weniger, dafür aber Stunden mehr. Wir kurvten durch die Täler und nahmen Anhöhen in direkter Nähe zu den Drakensbergen. In dieser langen Fahrzeit nahmen wir viele Eindrücke des Landlebens mit. Auch bei Häuserneubauten sehen wir, dass nach wie vor trotzdem noch eine Rundhütte neben den schicken Neubau gesetzt wird. Es gilt die Sage, dass die Seelen der Ahnen in den Rundhütten wohnen und die Hütte wird auch zu geselligen Zusammenkünften genutzt. Auf ärmlichen Dörfern sieht man immer wieder recht auffällige Prunkbauten. Auf Nachfrage wird mir mitgeteilt, dass Regierungsangehörige oder begüterte Schwarze aus Verwaltungen sich ihr Heim auf die grüne Wiese stellen. Dabei gibt es auch hier keine Siedlungsplanung, was die verstreut liegenden Parzellen beweisen.
In der Nacht hatte es sich eingeregnet, aber der Morgen zeigte sich recht freundlich. Also Rucksack gepackt und losgezogen. Liebe Campingnachbarn hatten uns den Einstieg zum Trail beschrieben. Wir wollten die Flußquerung wagen, mussten aber feststellen, dass das Wasser doch zu hoch angestiegen war. Also den guten Kilometer wieder zurück, um dann auf den Berganstieg zu gehen, der die Crux umgeht.
Man fühlt sich in dem Gebiet um Injisuthi wie in Neuseeland. Die Tallage des Campingplatzes, eingebettet von den Bergen, erinnert an ein Auenland. Vergleiche zu Filmorten in Herr der Ringe werden wachgerufen. Eine sehr idyllische Naturumgebung.
Schade, dass es mit Beginn in unserer Wanderung unentwegt weiter geregnet hat, so dass an genussreiche Erkundungen nicht mehr zu denken war. Auch das Marble Bath, was wir wegen des strömenden Regens nun nicht besucht hatten, ist noch offen in unserer To-Do-Liste. Wer Natur liebt, der sollte diesen Ort unbedingt besuchen!
Der Regen treibt uns fort. Auch den Cathedral Peak lassen wir unangetastet, verzichten auf einen Besuch in der Monks-Cowl-Bergwelt, wo es auch unentwegt regnet und streben stattdessen den Royal-Natal-Nationalpark Nationalpark an, wo die Sonne uns entgegenlachte. Das dortige Highlight ist die Wanderung in die Tugela-Schlucht. Und das Wetter spielte mit. Zum ersten Mal sahen wir das Amphitheater ohne störende Wolken - eine Wand mit vielen hohen Berggipfeln in seiner vollen Ausdehnung:
Wolken wabbern über die Gipfel, darunter der Sentinel (3165 m) und der Mont-aux-Sources (3.282 m), und bewegen sich danach in die Täler. Wir sind fasziniert von dem Anblick.
Der Tag brachte ein tolles Mix mit sich - strahlender Sonnenschein und Postkartenhimmel mit first-class Bergpanorama sowie ein bisschen Nervenkitzel in der Tugela-Schlucht bei Flußdurchquerungen. Ein kleiner Schönheitsfehler nur: Ich wurde in der Schlucht dann irgendwann "zurückgepfiffen" und musste lernen, dass es durchaus unterschiedliche Risikobewertungen bei Wanderungen gibt....
Ein paar Kinderbücher sollten nun endlich an ihren Platz - der Besuch bei Mark, Lydia und den beiden Youngstern Erich und Oliver war fest in unserer Reiseroute eingeplant. Ein bisschen überfallmäßig riefen wir gerade mal zwei Tage vorher an: Habt Ihr am Wochenende Zeit?
"Kein Problem" war die flexible Antwort. Wir waren gespannt, welches neue Domizil die Familie in Vryheid gefunden hat. Von Schnuffel, dem Hund, sowie Schneeschuh, dem Hundenachwuchs, sind wir als Erstes freudig empfangen worden. Ein schönes Zuhause erwartete uns mit Garten, Swimming-Pool und Spielgeräten für die aufgeweckten Jungs im Alter von 6 und 8 Jahren.
Für uns sind diese Einsichten in das Leben einer jungen, weißen südafrikanischen Familie sehr aufschlussreich. Sie zeigen uns ganz andere Alltagsaufgaben, die zu bewältigen sind. Sicherer Schulweg der Jungs, Anfahrten zur Arbeit, soziale Kontakte besonders während der Coronazeit und berufliche Anforderungen in der Personalverantwortung.
Danke für die Bewirtung und die geschenkte Zeit, in der wir ein bisschen am Familiengeschehen teilhaben durften!
Jetzt kommt, weshalb es uns vor allem wieder in das südliche Afrika gelockt hat. Neben der reichhaltigen Flora gibt es bei den Tieren viel Diversität - so viel, wie auf der ganzen Welt nicht mehr. Die Möglichkeit zu Tierbeobachtungen sind in diesem Teil der Erde einfach phänomenal.
Der Kruger Park, benannt nach Paul Kruger, dem ehemaligen Präsidenten des Transvaals (Teilgebiet des späteren Südafrikas), ist mit 20 000 Quadratkilometern der
größte Nationalpark Südafrikas und einer der größten Wildschutzgebiete ganz Afrikas. Seine Ausdehnung ist etwa so groß wie ganz Sachsen-Anhalt - ein riesiges Gebiet mit 360 km Länge und
durchschnittlich 50 km Breite.
Wir befinden uns am Abend des 11. Januars auf dem Campingplatz des Golfgeländes von Malelane. Das Malelange Tor ist ganz im Süden. In der Nacht hört man die Flußpferde im Crocodile Fluss planschen und grunzen. Das lässt Vorfreude aufkommen. Was wird uns "Kruger" diesmal präsentieren?
Zuerst einmal erhalten wir einen Naturpark in sommerlichem Grün. Es ist ganz anders als bei unseren bisherigen Besuchen im afrikanischen Frühling oder Herbst. Die Bilder sind nicht nachbearbeitet. Nein, das Grün ist so satt in seiner Farbe! Die Tiere haben Futter im Überfluss und auch die natürlichen Wasserlöcher sind gut gefüllt. Kein Wunder, dass in dieser Überfluss-Jahreszeit sich auch der Nachwuchs einstellt:
Täglich sichten wir Leoparden. Bei unserem ersten "Zusammentreffen" können wir erleben, wie es sich anhört, wenn ein Leopard im Busch jagt. Das Keuchen der Impalas werde ich nicht mehr vergessen. Als ich das Video anderen Game Drivern zeige, kommt der Kommentar: "Wenn Du so etwas im Busch hörst, dann musst Du verdammt aufpassen."
Eine absolute Schönheit - aber auf der Lauer ...
es geht auch anders .... Siesta auf Leopardenart
Das Tierleben im Kruger Park konzentriert sich momentan auf den Süden des Parks im Viereck der Camps Crocodile Bridge, Berg-and-Dal, Skukuza und Lower Sabie. Hier gibt es die größeren Flüsse Sabie und Crocodile River, wo sich (Beute-)Tiere aufhalten und hier ist das Gelände auf Grund der Übersichtlichkeit auch gut zum Jagen. Und hier sichten wir immer wieder Löwinnenrudel. Es mutet schon seltsam an, dass diese Tiere oft im Bereich der Straßen anzufinden sind. Ist hier vielleicht mehr Jagdbeute anzutreffen oder lockt etwa der warme Asphalt, besonders zu Nachtzeiten, wenn kein Verkehr da ist?
Wir respektieren den Platz, den sie einnehmen und halten entsprechend Abstand. Ein Südafrikaner im Auto aber überholt uns und quetscht sich zwischen den beiden Löwinnen auf ruppige Weise mit seinem Fahrzeug zwischendurch und setzt sich damit vor uns. Klares Zeichen an uns: Ich werde hier auf dem Game-Drive nicht überholt!
Er war in der Reihenfolge der Fahrzeuge beim Verlassen des Camps vor uns gewesen, doch wir fanden sein Wildbeobachtungs-Fahrtempo für uns nicht angenehm und
überholten ihn daher. Jeder hat seinen eigenen Fahrrhythmus, mal passt es, mal nicht. Der Erste in der "Fahrschlange", die sich Coronazeit immer kurz hält, hat aber in der Regel mehr
Sichtungserfolge, daher: Kampf um die Pole-Position. Zumindest mutete es so an.
Dass dabei die Rechte der Wildtierwelt mit Füßen getreten werden, scheint nicht im Vordergrund zu sein. Das bestürzt uns. Wir sind in diesem Wildtierreservat zu Gast und Tiere haben Vorrang. Für Viele scheint daher eher die Überzeugung zu gelten: Ich habe hier Eintrittsgeld gezahlt, will meine "5 Großen" (Elefant, Büffel, Nashorn, Löwe und Leopard) sehen und abhaken. Doch Kruger ist kein Zoo. Zwar ist er an seinen Außengrenzen teil eingezäunt, um etwa landwirtschaftliche Flächen zu schützen, doch zu privaten Game-Farmen oder zu Mosambik hin ist er offen und die Tiere können wandern. Dabei ist das Nahrungs- und Wasserangebot entscheidend für die Wanderungsbewegungen. Es herrscht auf SanParks-Seite (dem Betreiber) auch ein "Tiermanagement" und es besteht ein Austausch mit privaten Wildschutzgebieten (Game Farmen), wenn Tierbedarfe vorhanden sind.
Leider ist es so, dass gerade bei Nashörnern (ca. 9000 im Kruger) ein abnehmender Bestand zu verzeichnen ist. Immer noch wird Jagd gemacht auf das
begehrte Horn. Es finden sich genügend arme und korrupte Afrikaner, die im organisierten Tierhandel tätig sind. Asiaten halten das Hornpulver für ein wirksames Medikament gegen diverse
Krankheiten - und dafür müssen diese Tiere illegal sterben und sind in ihrer Art bedroht. Ein Skandal. Mittlerweile setzt Südafrika auch das Militär zum Patroullieren ein - doch Kruger ist groß
und in der Nacht geschehen immer wieder Tierfrevel.
Für uns ist es ein Segen, dass derzeit kein "Overtourismus" stattfindet und wir in Ruhe Tiere beobachten können. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Tierwelt zu dieser Coronazeit weniger unter Stress durch geringere Autofluktuation zu leiden hat.
Unten Militär bei der Patrouille:
Catwalk zweier Löwentanten...
Die linke ältere Löwin hat schon einige Kampfspuren davongetragen. Vielleicht wurde sie auch zusammen mit ihrer Begleiterin vom Rudel verstoßen.
Die Straße gehört mir ....
ist ein von mir gewählter Titel für das
Bild. Doch die Löwin war nicht passiv. Unentwegt rief sie nach ihrer Kumpanin, die sich aber mittlerweile mehr ins Gebüsch verzogen hatten. "Komm hierher - hier ist es kuschlig warm auf der
Straße..." könnte man ihr langgezogenes Brüllen interpretieren.
Gähn... es ist so heiß...
aber eine Löwin ist wachsam.
Nach und nach durften wir immer früher vom Camp aufbrechen und verließen am dritten Tag schon um 5 Uhr Skukuza-Camp. Längst war es hell geworden. Wer gehört zu den Frühaufstehern? Natürlich diverse Affenverbände: Ob Meerkatzen (vervet monkeys) oder Paviane (chacma baboons) - Vertreter dieser beiden Arten tummelten sich ebenfalls auf der Straße. Dazwischen sprangen dann die Impala-Antilopen herum und kreuzten den Teerweg. Ein lustiges, kunterbuntes Treiben.
.... sind die Vögel im Kruger Park. Hier soll es ca. 500 verschiedene Vogelarten geben. So manche Art steht auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere der Weltnaturschutzunion.
Immer wieder treffen wir Andrew, der uns wertvolle Tipps gibt. Er managt sein Gästehaus unter "www.genethouse.co.za" bei Komatipoort an der südlichen Grenze des Kruger Parks, fährt aber immer wieder in den Kruger, um persönlich.
Die Dickhäuter sind teils unsere Lieblinge. Besonders die Jungtiere zeigen lustige Verhaltensweisen und üben sich in der Scheinattacke, wenn wir sie auf der Piste antreffen.
Teilweise ärgern wir uns aber immer wieder über die großen Bullen, die in ruppiger und naturschädigender Manier über kleinere Bäume herfallen, sie umstoßen, nur wenig Ast- und Blattwerk mitnehmen und die Hälfte dann noch auf der Schotterpiste verlieren.
Vom Phabeni Gate des Kruger Nationalparks (KNP) geht es über Hazyview, wo wir noch einkaufen, Richtung Sabie in die Berge. Auf dem Weg fällt uns das Schild des Shiloh Coffee Estate ins Auge. Da müssen wir noch einen Abstecher machen! Eine Idylle an einem Teich lädt uns zum Kaffeetrinken ein.
Wir bremsen auch für Tiere
Als der Leguan sich in typisch südafrikanischer langsamer "Schleichmanier" über die Straße bewegt, geben wir ihm genügend Raum und die Zeit, die Straße zu überqueren. Dank an die geduldigen Südafrikaner in der Autoschlange hinter uns...
Der Campingplatz von Merry Pebbles kann in seinem Angebot fast dem deutschem Standart entsprechen. Moderne Sanitäranlagen, ein Freibad mit 20 m Becken, ein Warmbecken, Minigolf, Freiluftschach, Tennisplatz, Restaurant usw. Für uns noch wertvoller ist die direkte Umgebung mit Mountainbike-Trails und Wandermöglichkeiten. Es gibt die Panorama-Route in den Drakensbergen mit vielen Ausflugspunkten - also eine Freitzeitinfrastruktur, die keine Wünsche offen lässt.
Als wir ein tolles Angebot für einen Langzeitaufenthalt von vier Wochen bekommen (ca. 200 Euro), schlagen wir zu. So können wir auch "schmerzfrei" immer wieder einmal ein paar Tage im 60 km entfernten Kruger Park verbringen.
Der Campingplatz ist vielleicht zu 10 % belegt. Unter der Woche ist es sogar weniger. So haben wir es uns vorgestellt. Eine himmlische Ruhe und Idylle direkt am Sabie-Fluss. Dass es sich aber dann noch anders entwickeln sollte, war uns am ersten Tag nicht bewusst.
Der Eingang zum Merry Pebbles Campingplatz, Sabie (Mpumalanga).
Auf unserem ersten Gang am Sabie-Fluss entlang in die umliegenden Berghänge sehen wir einige neue Blumen. Die Flora des Hochsommers bringt weiße Lilien hervor, die bis zu 2 m hoch werden können und einen betörenden Duft haben. Begleitet werden die Lilien von einem reichhaltigen Blütenangebot an Sommerblütlern, das uns den Gang verzaubert.
Als Lohn für unsere Erkundungstour finden wir Pilze, die für eine komplette Mahlzeit reichen...
Vier Tage lang war ich mehr oder weniger eingeigelt in meinem Dachzelt. Eine Gastroenteritis hielt mich auf Trab zwischen Toilette und kuscheligem Bettdasein. Auf kleinen Joggings schleppte ich mich durch die Umwelt, um nicht ganz abzubauen. Trotz dröhnendem Kopf vertilgte ich aber einen ganzen Band von Stieg Larsson auf dem Kindle und vergaß meine ganze körperliche Misere etwas. Streichen wir die Erinnerung an diese Tage in meinem Leben.
Am Donnerstag, den 21., kam dann der erste kleine "Härtetest". Ca. 8 km Jogging am Morgen und dann noch einmal eine 8-km-Tour auf dem Jock-Of-The-Bushveld Wanderweg.
Die Hundefigur des Jock of the Bushveld hat es in sich. Der südafrikanische Auto Percy Fitzpatrick hat in einem Kinderbuch, eigentlich aber eher ein Klassiker für Erwachsene, sein Leben mit dem treuen Hund Jock beschrieben, was zum Schluss zu einem tragischen Tod des Hundes führte. Angerührt von dem Thema holt sich Hans die ausführliche Buchvariante, in der der später geadelte Sir Fitzpatrick sein Leben und seine Jagden im späteren Gebiet des Kruger Parkes schilderte. Wir fühlen uns den Handlungsplätzen des Buches ganz nah und versuchen uns in die völlig anderen Lebensumstände einer südafrikanischen Wald- und Savannenumgebung um 1880 zu versetzen. Welche Annehmlichkeiten stehen uns heute zur Verfügung, was Fortbewegung aber auch Orientierung im Gelände anbelangen!
Der Wanderweg führt auf dem Hochplateau in der Nähe des Ortes Graskop (1450 m) durch verschiedene Gesteinsformationen bis zum Abbruch in das sogenannte Lowveld, die Tiefebene in Richtung Nordosten. Man hat tolle Ausblicke und erlebt eine abwechslungsreiche Wegführung . Die gesamte Strecke beträgt 14 Kilometer.
Charakteristisch fur diese regenreiche Naturumgebung sind Baumfarne.
Blick hinab in die Tiefebene. Man sieht die in Brand gesetzten Flächen zur Rodung. Die Umgebung um Sabie ist ein Zentrum der Forstindustrie.
Wir besuchen das Blyde Canyon Resort. Ein strahlender Sommertag und ich bin immer noch nicht wiederhergestellt. Hans zuliebe mache ich mich mit ihm auf die etwas anfordernde Wanderung des Leopard Trails. Auf den ersten Metern hinunter in den Canyon stelle ich fest, dass ich noch deutlich die Mühen des Vortages in den Beinen spüre und kehre um.
Leider habe ich damit auch nicht das Erlebnis einer Schlangensichtung mitbekommen. Die Schlange war grünlich und hat sich um einen Steinhaufen herumgewunden und ließ sich bewundern. Und wenn die "Presse" auch nicht dabei ist, gibt es auch keine Fotodokumentation. Dafür habe ich mich im Auto mal komplett ausgeschlafen.
Corona in Südafrika
Bei meiner Gastroenteritis habe ich auch Gedanken zu Corona gehabt. Aber für eine
Covid-19-Erkrankung fehlte es an signifikanten Symptomen. Nein, das Thema "Corona" ist bei uns nicht völlig aus der Welt, schon gar nicht seit Südafrika als Virenmutantenland gilt. Aber im
täglichen Erleben ist lediglich das Einkaufen ein Infektionsrisiko für uns, vielleicht auch entfernt ein Restaurant als möglicher Ansteckungsort. Meine FFP-2 Maske ist mein täglicher Begleiter
bei unseren Alltagsgeschäften an belebten Orten. Durch unser mobiles Heim können wir unseren Aufenthaltsort dorthin verlegen, wo wir viel Abstand von Mitmenschen haben und in der freien
Natur sind. Durch einen großen Freiraum an persönlicher Entfaltungsmöglichkeit und viel Lebensgenuss ist die Corona-Situation für uns gefühlt wenig eingreifend in unsere tägliche Lebenswelt. Wir
fühlen uns nicht stark beschränkt ins unseren derzeitigen Plänen. Wenn wir aber Ende Februar 2021 oder spätestens März 2021 (die Aufenthaltsdauer wird derzeit automatisch verlängert) das Land
Richtung Namibia verlassen müssen, holt uns dann das ganze Prozedere um PCR-Tests und Grenzformalitäten wieder ein. Doch bis dahin ist ja noch ein bisschen Zeit....
Südafrika ist durch die Entdeckung der Covid-19 Variante stark in Verruf geraten. Dabei hat der Staat recht schnell reagiert und am 11.01. die Landesgrenzen geschlossen. Zudem wurden die sogenannten Liquor-Shops, also Alkohol-Verkaufsstellen, geschlossen, um gesellschaftliche Zusammenkünfte zu begrenzen. Allerdings wurde mir auch schon "Schwarzmarkt-Whisky" angeboten. Mit genügend Geld ist alles zu haben. Die Läden haben zahlenmäßig Zugangsbegrenzungen, meist durch die Anzahl der Einkaufswägen limitiert. Überall ist Händedesinfektion Pflicht. Picknickgelände sind geschlossen. Aber Restaurants, Friseure und alle Einkaufsmöglichkeiten bleiben geöffnet. Südafrikas Wirtschaft hat durch den harten Lockdown im Frühjahr 2020 stark gelitten und man geht jetzt sensibler mit Schließungen um.
Südafrika hat eine relativ junge Bevölkerung. Die Lebenserwartung ist durch die HIV-Epidemie drastisch gesunken, hat sich aber wieder etwas erholt und liegt heute bei um die 60 Jahre. Südafrika ist weltweit der am stärksten betroffene Staat mit knapp 20 % Bevölkerungsanteil an HIV-Infizierten. Betrachtet man diese junge Bevölkerungsstruktur, so ist der Letalitätsanteil durch Covid-19 mit 3 % recht hoch einzuschätzen.
Die Testrate liegt bei ca. 14 %. Statistiken aus Deutschland geben derzeit eine rechnerische Testrate von 46 % an.
Die 7-Tage-Inzidenz Südafrikas liegt derzeit bei 87 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern. In Deutschland bewegt sie sich in ähnlicher Höhe von 90 Neuinfektionen. Auf Grund der geringeren Testzahlen wäre aber die Letalitätsrate aussagekräftiger. Deutschland liegt da mit 2,6 % ähnlich hoch wie Südafrika.
Zurück zur Wanderung in den Blyde Canyon:
Immer wieder erfüllt einen das bekannte Bild der "Three Rondavels" mit Ehrfurcht.
Den Vormittag verbringen wir mit kleinen Hausaufgaben wie Waschen der Kleidung und Bilder aussuchen für den Blog. Dann machen wir uns auf ins "Städtchen". Sabie hat etwa 9.000 Einwohner. Der Haupterwerbszweig ist die Forstwirtschaft bzw. Holzindustrie. In Sabie hat die Gesellschaft York Timber ein größeres Sägewerk und stellt Bauholz sowie Sperrholz her.
Auch hier auf dem Campingplatz haben wir unsere "Haustiere". Neben diversen kleinen Vögeln besuchen uns jeden Tag auch Perlhühner (Guinea Fowl) mehrfach um abzugrasen, was das Ehepaar Keinhorst "so zufällig auf den Boden fallen lässt".
Unserer Lizzy geht die Luft aus....
Man schaut sich ja nicht ständig den Reifendruck an. Gott sei Dank hat es Hans an diesem Samstagabend bemerkt, dass der linke hintere Reifen immer platter wurde. Nach Einnässen des Reifens und Stück für Stück Detektivarbeit war der Übeltäter gefunden. Eine größere Schraube hatte sich in das Profil gebohrt. Sollte der Reifen etwa manipuliert worden sein?
Das Reifenflickset macht es möglich: Ohne den Reifen komplett herunternehmen zu müssen, kann man mit Hilfe der Öhre und eines Gummistreifens, der in das Loch hineingeführt wird, den Reifen komplett reparieren. Erfahrungswerte aus der Vergangenheit zeigen: Es hält dauerhaft!
Allerdings werden wir uns in naher Zukunft ein noch stabileres Werkzeug-Flickset zulegen. Es war ein Kraftakt. Um die Öhre tief in das Loch einführen zu können, kostete es Hans volle Kraftanstrengung, mit mir als Konterung (mein Körper hielt dagegen) im Hintergrund.
Es war keine Sabotage: Eine solche Schraube hätte man von Hand nicht in den Reifen einführen können. Dennoch ist uns schleierhaft, wann und wo wir diese Schraube eingefangen haben.
Weise Voraussicht: Gut, dass wir die Reparatur abends noch ausgeführt hatten. Denn wenig später prasselte der Regen unaufhörlich auf das Autodach...
und hörte zwei Tage lang nicht mehr auf....
Der Zyklon Eloise traf im Norden von Mosambik auf das Festland und richtete Verwüstungen an. Seine Ausläufer erreichten tagsdarauf den Norden Südafrikas. Starke
Winde und gewaltige Regenmengen waren Kennzeichen des Sturmes. In Mosambik kostete es zwölf Menschenleben. Im Umkreis von Sabie wurde ein Mann vermisst, nachdem er versucht hatte, einen Fluss zu
überqueren.
Alle Flüsse in der Region schwollen binnen Stunden um ein Vielfaches an. Der kleine Sabie-Bach überflutete den Eingangsbereich des Campingplatzes bereits am Samstagabend mit Wasserständen um die
10-15 cm. Am nächsten Morgen war das Wasserniveau bereits auf über 50 cm angewachsen! Es war klar, dass dann auch das Bürogebäude und das Restaurant von den Überflutungen betroffen waren. Ein
Ferienhaus, dass dicht am Wasser stand, konnte von den Wassermassen auch nicht mehr gerettet werden und befand sich am nächsten Tag völlig im Wasser stehend in der Mitte des mittlerweile reißend
gewordenen Sabie Flusses.
Stand Samstag, 23.1. gegen 17:00 Uhr Ortszeit. Und das Wasser steigt unaufhörlich.
Die Stromstecker und Lampenpfähle markieren die Campingplätze, die einstmals am Ufer des Sabie vorhanden waren und nun komplett unter Wasser stehen.
Stand Montag, 2501. gegen 7:30 Uhr. Wir verlassen den Campingplatz durch das hintere Tor. Das Ferienhaus steht mittlerweile inmitten des über die Ufer getretenen Flusses.
Das Wasser im Eingangsbereich steht so hoch , dass uns der Eigentümer davon abrät, hindurchzufahren.
Und so fahren wir durch das hintere Tor, was auch mit über 30 cm unter Wasser steht. Schlingernd geht es auf Wiesengrund weiter. Ohne unser 2. Untersetzungsgetriebe wären wir in der Wiese steckengeblieben, die sich durch das Gewicht des Wagens in eine Matschspur verwandelt. Noch einmal müssen wir das Fahrzeug verlassen und wieder zu Fuß zurückwaten, damit uns das letzte Tor aufgemacht wird. Erleichtert erreichen wir die Straße.
Die Wucht der Wassermassen wird uns am Sabie-Wasserfall bewusst: